Solaranlage mieten/ pachten - eine Alternative zum Kauf?

Solaranlage mieten/ pachten

Wer überlegt 2024 oder 2025 eine Solaranlage für das eigene Hausdach zu kaufen, sollte sich mit der alternativen Miete einer PV-Anlage befassen. Denn wer vergleicht, ist wie so oft im Vorteil: oft lassen sich die hohen Investitionskosten einer Solaranlage durch eine Miete oder Pacht umgehen.

Vorteile und Nachteile im Überblick

Vergleich Solaranlage mieten Solaranlage kaufen
Solarstromerzeugung
Solarstromverbrauch
Einspeisevergütung
Rundum-Schutz
Unabhängigkeit
Zahlung monatliche Pachtzahlungen einmaliger Kauf

Wie funktioniert die Miete einer Solaranlage?

Wenn man die hohen Investitionskosten für den Kauf einer Solaranlage nicht stemmen kann oder will, greift das Mieten einer Solaranlage. Dabei übernimmt der Anbieter die Kosten für die Installation sowie Wartungs- und Reparaturarbeiten, da die Anlage während der gesamten Laufzeit Eigentum des Anbieters bleibt.
Daher werden monatlich Pachtraten für die Nutzung der PV-Anlage fällig.

Sie als Betreiber der Solaranlage dürfen dafür den erzeugten Strom selbst nutzen oder die Einspeisevergütung für die Einspeisung in das öffentliche Stromnetz behalten.

Mieten oder Pachten – was ist der Unterschied?

Bei den Anbietern der Solaranlagen ist oft von Pacht oder Miete die Rede, doch was ist eigentlich der Unterschied? Grundsätzlich gilt: Bei der Pacht dürfen die Erträge die entstehen für den eigenen Verbrauch genutzt und sogar weiterverkauft werden. Dies ist bei der Mieten nicht der Fall. Somit ist die Miete einer Solaranlage genau genommen auch eine Pacht, denn der durch Sonnenenergie gewonnene Strom kann selbst genutzt und überschüssige Energie ans öffentliche Stromnetz weiterverkauft werden.

Was sind die Vorteile einer Miete?

  • Verteilte Kosten, keine hohe Investition ggf. inkl. Solarkredit auf einmal.
  • Monatliche Einnahmen, konstante monatliche Pachtraten.
  • Maßgeschneiderte Solaranlage für die eigene Immobilie.
  • Anbieter kümmert sich um korrekte Installation oder den richtigen Installateur.
  • Produktion von eigenem, nachhaltigem Strom mittels Photovoltaik.

Was sind die Nachteile einer Miete?

  • Vertragsbindung an den Verpächter bzw. Anbieter.
  • Lange Vertragslaufzeiten von 15 bis 20 Jahren.
  • Tatsächliche Pachtraten sind oft höher als die Werbepreise.
  • Das Übergehen der Anlage nach Ende der Vertragslaufzeit in den eigenen Besitz ist oft nicht garantiert.

Was kostet die Miete einer Solaranlage?

Viele Anbieter werben mit günstigen Angeboten, aber hier ist Vorsicht geboten, denn meistens ist der Pacht- oder Mietpreis für die eigene Region höher, als der ausgeschriebene Wert. Daher ist der Vergleich von Anbietern sehr sinnvoll, um tatsächlich das beste Angebot zu finden.

Die Höhe wird bestimmt durch die Leistung und Größe der Solaranlage. Darüber hinaus bieten viele Anbieter die Möglichkeit zur Speicherung der gewonnenen Sonnenenergie an – gegen Aufpreis. Durchschnittlich liegen die monatlichen Mietkosten zwischen 50 € bis 160 €.

Berechnungsbeispiel

Ein durchschnittlicher 4-Personen-Haushalt hat einen jährlichen Stromverbrauch von 4.500 kWh. Sie mieten eine Solaranlage mit 6 kWp Leistung für rund 75 € pro Monat, welche knapp 5.700 kWh Strom erzeugt. Zusammen mit den Mietausgaben und den restlichen Kosten von rund 730 € für Strom aus dem öffentlichen Netz und der Einspeisevergütung von ca. 455 € spart sich der Haushalt im Jahr 137 € und 3.425 € über die gesamte Laufzeit.

Beim Kauf einer baugleichen Solaranlage für 9.000 € und einem Eigenbedarf von rund 35 % kann der Haushalt im Jahr ca. 965 € sparen und seine Stromkosten von 1.310 € auf 345 € reduzieren. Damit wäre der Kauf der PV-Anlage nach 9 Jahren abbezahlt und die Anlage würde darüber hinaus in einem Zeitraum von vielleicht 25 Jahren einen Gewinn von fast 15.000 € erwirtschaften.

Man sieht also, dass man die Kosten und Einnahmen genau berechnen und vergleichen muss.

Anbieter im Vergleich

  • EnPal
    EnPalAls Berliner Start-up gestartet hat sich EnPal mittlerweile als führender Anbieter von Miet-Solaranlagen etabliert. Es bestehen keine Kosten in der Anschaffung und den Mietvertrag gibt es ab 59 € im Monat, wobei dieser Preis für 20 Jahre festgesetzt ist. Während der (langen) Laufzeit kann der Solarstrom und die Einspeisevergütung genutzt werden. Die Solaranlage kann nach Ende der Vertragslaufzeit für einen symbolischen Preis von einem Euro übernommen werden. Alle zusätzlich anfallenden Kosten wie Installation, Wartung oder Reparatur übernimmt EnPal dafür selbst. Über den Rechner kommt man einfach Schritt-für-Schritt zum Komplettpaket aus Energiespeicher, eigenem Ökostromtarif und einer smarten App für Energiemanagement. Zusätzlich wird das Ersparnis mit einer gemieteten PV-Analge berechnet. Gut gemacht.
    zum Rechner von EnPal 
  • Yello Solar
    Yello SolarYello Solar (nicht Yellow Solar) wirbt ausdrücklich mit einem Pachtmodell. Für unseren Beispiel-Haushalt belaufen sich die monatlichen Pachtraten im Basistarif auf ca. 75 €. Die Laufzeit beträgt 15 Jahre, hinzu kommen noch Kosten für den Reststrom. Ein Modell mit Speichermöglichkeit beginnt bei 140 € pro Monat.
    zum Angebot von Yello Solar 
  • DZ-4
    DZ-4DZ-4 gibt es seit 2012. DZ-4 hat sich auf die Solaranlagen-Miete fokussiert und bietet folglich auch explizit ein Mietmodell an: die monatlichen Mietkosten würden für den beispielhaften Haushalt rund 89 € betragen. Im Angebot enthalten ist die individuell abgestimmte PV-Anlage ohne Speichermöglichkeit. Hinzu kommen der Abschlag für Reststrom abzüglich der EEG-Vergütung. Eine monatliche Miete inklusive Speichermöglichkeit beginnt ab 139 €.
    zum Angebot von DZ-4 
  • Entega
    EntegaDer Anbieter Entega wirbt mit günstigem Öko-Strom plus optional Miete/ Pacht. Das angebotene Mietmodell kostet für den Beispiel-Haushalt im Monat knapp 65 € ohne Speicherung. Die Anlage würde lau Anbieter im Jahr 2.800 kWh Solarstrom produzieren und so 33 % des eigenen Stromverbrauchs decken. Selbiges Modell mit Funkion zur Speicherung kostet im Monat rund 160 €.
    zum Angebot von Entega 
  • EON
    EONEON bietet keinerlei Mietmodelle an. Über EON kann jedoch eine Finanzierung erfolgen. Die Raten für einen beispielhaften 4-Personen-Haushalt und einem jährlichen Stromverbrauch von 4.500 kWh (mit Neukundenbonus) würden im Basistarif rund 85 € pro Monat betragen.

Was passiert nach dem Mietende mit der Solaranlage?

Viele Anbieter bieten nach dem Ende der Vertragslaufzeit eine Übernahme der PV-Anlage an. Das bedeutet, dass die Solaranlage dann entweder kostenfrei oder kostenpflichtig in den eigenen Besitz übergeht und eigenständig genutzt werden kann.
Manche Anbieter behalten es sich jedoch vor die Solaranlage nach dem Ende der Mietzeit zu demontieren.

Daher sollte bei Vertragsabschluss darauf geachtet werden, was der jeweilige Anbieter nach dem Ende der Laufzeit für Möglichkeiten zur Übernahme anbietet.

Fazit: Kaufen oder Mieten?

Wer langfristig den Geldbeutel schonen möchte und keine hohen Investitionskosten tragen will, ist mit einer Miete bzw. Pacht einer Solaranlage prinzipiell gut beraten. Wenn man jedoch auch nach Vertragende die Solaranlage nutzen möchte, sollte anstelle der Pacht bzw. der Miete vielmehr eine Finanzierung in Betracht ziehen. Denn langfristig ist der Kauf oder die Finanzierung die häufig rentablere Option.

Quellen und weiterführende Links

Ist diese Seite hilfreich für Sie?